Ein Besuch in Groß-Gerau veranschaulicht, was das Geschäftsmodell der Kreislaufwirtschaft im wahrsten Sinne des Wortes rund macht. Smartphones, Laptops, Drucker und Server werden zum Ende ihres Lebenszyklus nicht entsorgt, sondern grundlegend überholt und erneut verkauft. Dieser Prozess findet in zwei Technologiezentren statt: eben in der Nähe von Frankfurt am Main und in Skien (Norwegen).
„Wir kümmern uns um den gesamten End-of-life Prozess, von der Geräterückholung über eine zertifizierte Datenlöschung und fachgerechte Aufbereitung bis hin zu einer nachhaltigen Wiedervermarktung des Equipments. 96 Prozent der zurückkommenden Geräte erhalten ein zweites Produktleben“
CSABA KALLAI, Head of Logistics & Production bei CHG-MERIDIAN
Er und 94 weitere Mitarbeiter:innen zeigen jeden Tag, wie professionelles Lifecycle-Management in der Praxis aussieht. Und das aus gutem Grund: Elektronikprodukte erreichen nur dann eine positive Umweltbilanz, wenn sie entsprechend ihrer theoretischen Lebensdauer auch tatsächlich genutzt werden. Ein entscheidender Lösungsansatz für zentrale Herausforderungen wie Klimawandel und fortschreitende Umweltzerstörung ist die Circular Economy. Dabei werden dem Wirtschaftskreislauf in gleichem Maße Ressourcen zugeführt, wie sie ihm auch entnommen werden. Aus diesem Grund gilt die Circular Economy unter Expert:innen nicht umsonst als die nächste industrielle Revolution.
Was andernorts als Wirtschaftsmodell der Zukunft gefeiert wird, ist bei CHG-MERIDIAN von Anfang an gelebte Praxis und unverrückbarer Teil der DNA des Unternehmens. Eine Haltung, die immer mehr Interessent:innen findet: Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der verarbeiteten Geräte in Groß-Gerau auf so viele wie noch nie. Mit dem eingangs erwähnten Ausbau des Technologiezentrums reagiert CHG-MERIDIAN auf den Markt. Dabei wurden die 2.000 zusätzlichen Quadratmeter nicht angebaut, sondern ressourcenschonend über eine Zwischenebene eingezogen.
„Mit dem zusätzlichen Platz konnten wir unsere Prozesse weiter optimieren. Dadurch sind wir noch schneller und effizienter bei der Abarbeitung der Aufträge geworden."
CSABA KALLAI
Head of Logistics & Production bei CHG-MERIDIAN
Dass man gewachsen ist, sei ein Spiegelbild der Entwicklung in der gesamten CHG-MERIDIAN-Gruppe. So ist unter anderem die fortschreitende Digitalisierung ein Grund für immer mehr IT-Geräte, die am Ende ihres Lebenszyklus wiedervermarktet oder recycelt werden können. Dazu kommen Entwicklungen wie die neue EU-Datenschutzverordnung, die strenge Vorgaben beispielsweise zur Datenlöschung mit sich bringt.
Am allermeisten sehen wir den generellen Trend zur Nachhaltigkeit, der zu einem erhöhten Bedarf führt. Der ökonomische und ökologische Nutzen bei der Wiederverwendung von IT-Geräten ist um ein Vielfaches höher als bei ihrer Entsorgung, das steigert die Nachfrage nach unserem nachhaltigen End-of-Life-Management maßgeblich.“
Unternehmen werden zunehmend nachhaltiger, bestätigt auch Matthias Steybe. Er ist seit Juli 2020 Group Sustainability Officer bei CHG-MERIDIAN. „Unternehmen, auch wir, müssen sich immer wieder eine ,license to operate‘ verdienen.“ In anderen Worten: Einen Nachweis erbringen, dass sie langfristig und auf allen Ebenen nachhaltig wirtschaften und somit einen positiven Beitrag für Gesellschaft und Umwelt leisten. „Das Themenspektrum reicht dabei von der Einhaltung von Menschenrechten über den Compliance-Bereich und die Verantwortung für die Lieferkette bis hin zum Schutz der Umwelt.“
Verantwortungsvoller Umgang mit Menschen und Ressourcen entwickle sich immer mehr zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil. „Wir werden vermehrt von unseren Kund:innen auf unser Nachhaltigkeitsleistungen als Lieferant angesprochen und bewertet“, so Steybe.
Nicht umsonst ist neben ihm auch Csaba Kallai in seiner Rolle als Head of Logistics & Production Teil des internen Sustainability Boards bei CHG-MERIDIAN. Zusammen mit weiteren Kolleg:innen und Mitgliedern des Vorstands stellt das Gremium die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie funktionsübergreifend und gruppenweit sicher. „Wir sind mit unserer Entwicklung noch lange nicht am Ende angekommen“, sagt der 38-jährige Kallai zum Abschluss des Rundgangs. „Nachhaltigkeit ist ein permanenter Prozess, bei dem wir unsere Verantwortung sehr ernst nehmen.“ Ein Beweis mehr, dass das Thema bei CHG-MERIDIAN kein kurzfristiges Gebot der Stunde, sondern der Weg in die Zukunft ist.
„Die Anforderungen von Markt und Wettbewerb haben sich durch die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit deutlich verändert.“
MATTHIAS STEYBE
Group Sustainability Officer bei CHG-MERIDIAN